Wenn es um Schutzausrüstung geht, gehören die Schweden von POC zu den innovatisten Herstellern der Branche. Mit ihren eigens entwickelten VPD Polymer bieten sie eine Alternative zu D3O oder SAS-Tech. Wir haben aus der VPD Reihe den Oseus Knieschoner für euch getestet.
Aufbau
Der hochwertig verarbeitete POC Oseus VPD präsentiert sich in einem minimalistischen Design, ohne dabei auf durchdachte Details zu verzichten. Besonders auffällig sind die zusätzlichen seitlichen Protektoren, die dem Knie bei seitlichen Aufprällen zusätzlichen Schutz bieten. Die zentrale VPD-Protektorplatte ist fest integriert und lässt sich leider nicht herausnehmen, ein Nachteil in puncto Pflege. Für sicheren Halt sorgen breite Gummibünde mit Silikonprints an Ober- und Unterseite. Im Aufprallbereich ist der Stoff verstärkt, während das restliche Material aus einem dünnen, angenehm weichen 4-Wege-Stretchgewebe besteht, das sich geschmeidig an das Bein anschmiegt.
Schutz
Herzstück des Oseus ist die nach CE Level 2 zertifizierte VPD-Platte, eine Eigenentwicklung von POC. Das Material namens Visco-Elastic Polymer Dough passt sich im Ruhezustand flexibel dem Körper an und verhärtet sich bei einem Aufprall schlagartig, um Energie zu absorbieren. Zusätzlich befinden sich an den Seiten kleine Protektorplatten, die bei seitlichen Stürzen zusätzlichen Schutz bieten.
Passform
Das Slip-On-Design erleichtert das Anziehen und sitzt bequem am Knie. Auf dem Trail überzeugt der Oseus durch einen stabilen Sitz, ohne zu verrutschen. Die Protektorschale ist dabei stärker gerundet als bei vielen anderen Modellen, was zu einer besseren anatomischen Anpassung führt.
Bewegungsfreiheit
In puncto Beweglichkeit gibt es nichts zu beanstanden. Der Schoner bleibt zuverlässig an seinem Platz, auch bei intensiver Bewegung. Auf der Rückseite entstehen durch das Stretchmaterial leichte Falten, die dank der dünnen Stoffqualität jedoch kaum zu spüren sind und die Bewegungsfreiheit nicht einschränken.
Atmungsaktivität
Ein kleines Manko: Der Oseus VPD verfügt über keine speziellen Belüftungsöffnungen, wodurch an der Front kaum Luft zirkulieren kann. Für etwas Temperaturausgleich sorgt lediglich das dünne Stretchmaterial, das zumindest einen gewissen Wärmeaustausch ermöglicht.
Robustheit
Die Verarbeitungsqualität ist exzellent, feinste Materialien und saubere Nähte sprechen für sich. Die Front ist durch das verstärkte Gewebe besonders widerstandsfähig und bietet bei Stürzen dank geringem Reibwert eine vergleichsweise (Schoner ohne Hardshellplatte) gute Gleitfähigkeit, was der Energieverteilung zugutekommen kann. Die dünne Rückseite hingegen könnte bei Kontakt mit Dornen oder Gestrüpp anfällig für Schäden sein und die Haltbarkeit des Schoners erheblich beeinträchtigen.